Neue Presse Coburg, 19.09.2023

»Keine Frage: Pianist Maximilian Schairer ist auf dem Weg, einmal ein ganz Großer seines Faches zu werden. In Mitwitz jedenfalls eroberte er die Herzen der Zuhörer vom ersten Ton an. Offensichtlich ist es eine sehr gute Idee der Kronacher Kultur-Referentin Julia Völker gewesen, das einzige Sonntagskonzert der Saison im Mitwitzer Wasserschloss mit dem jungen Pianisten Maximilian Schairer zu besetzen: Der Weiße Saal war ruck, zuck ausverkauft und auch Landrat Klaus Löffler hatte sich dazu gesellt, um dessen Virtuosität mitzuerleben. … Maximilian Schairer ist ein vom altehrwürdigen Klavierbauer Steinway&Sons geförderter Pianist, der sich momentan noch in Stuttgart auf sein Konzert-Examen vorbereitet. Mit seinem Programm ging er nun auf Tournee, um nicht nur seine Professoren davon zu überzeugen, dass er das Zeug zum Star hat. Unter dem Motto „Zeitreise Beethoven – Inspiration Mondschein-Sonate“ präsentiert er den aufmerksamen Zuhörern in Mitwitz ein Programm, das neben Werken von Ludwig van Beethoven, auch Felix-Mendelssohn-Bartholdy- und Franz-Schubert-Stücke bereithielt. Alle Werke sind im Übergang der Wiener Klassik in die Romantik angesiedelt und lösen die feste Struktur der Sonate auf zugunsten der freien Form der „Fantasie“.
Schairer ging gleich zu Beginn „in die Vollen“ mit der „Fantasie Fis-Moll op. 28“ von Mendelssohn Bartholdy. Er führt den virtuosen Eingangssatz in den zweiten über und setzte feurig und lodernd das folgende „Presto“ als Schlusspunkt. Beethovens „Mondschein-Sonate“ interpretierte er im ersten Satz sehr sensibel. In demütiger Schlichtheit folgte das Allegretto mit Trio und beim Schlusssatz flogen die Finger gekonnt über die Tastatur. Nach der Pause gab es den ersten Satz „Allegro“ einer nicht fertiggestellten Sonate von Beethoven. Es ist eine Art Variation mit Wechseln aus Laufwerk und Halbton-Motiven, das der junge Pianist auch auf seiner aktuellen CD eingespielt hat. Aber bevor er seine Tonträger für die zahlreichen Käufer signiert, begeistert er zum Abschluss noch energisch und virtuos mit Franz Schuberts Fantasie C-Dur, op. 15 D 760 „Wanderer-Fantasie“. Er gab den vier Sätzen, die ineinander übergehen, große dynamische Dimension und erschuf eine Klanglandschaft, die die Grenzen der pianistischen Möglichkeiten auslotet. Das aufgeschlossene Publikum der Mitwitzer Schloss-Konzerte spendete dem junge Mann dann auch rauschenden Beifall.«