Allgäuer Zeitung, Klaus Wankmiller, 18.07.2023

»Das lange Warten hat sich gelohnt: Maximilian Schairer begeistert in Füssen das Publikum am Flügel mit großem Können und viel Gefühl.

Lange Zeit gab es in der beliebten Kammermusikreihe im Kaisersaal des ehemaligen Benediktinerklosters St. Mang in Füssen keinen Soloabend für Klavier mehr. Die lange Wartezeit hat sich allerdings gelohnt … Schairer begeisterte die Zuhörer im voll besetzten Barocksaal. Der Pianist spielte das komplette Programm auswendig und führte jeweils kurz in die vier Meisterwerke großer Klavierkomponisten ein. Mit der Mondscheinsonate, einem frühen Klavierwerk, ging Ludwig van Beethoven völlig neue Wege …  Ein wenig schade war beim Konzert, dass die sentimentale Stimmung des Stücks durch das laute Rauschen eines Hörgeräts im Publikum gestört wurde. Doch ließ sich Schairer dadurch nicht aus der Ruhe bringen … Im furiosen Finale „Presto agitato“ konnte der Pianist dann große Virtuosität zeigen. Beethovens letzte Klaviersonate op. 111 ist ein Endpunkt seines Klavierschaffens und bietet dem Interpreten kaum Zeit zum Verschnaufen, auch wenn sie nur aus zwei Sätzen besteht … in dem Schairer erneut glänzen konnte … Hier konnte der Solist alle Höhen, Tiefen und Klangfarben des Steinway-Flügels im Kaisersaal auskosten. Felix Mendelssohn-Bartholdy … „Schottischen Sonate“ op. 28 … Schairer zeigte sich auch bei diesen vier ganz unterschiedlichen „Liedern ohne Worte“ als herausragender Pianist.«